Zu Hause bei Heuss
Die Geschichte des Theodor-Heuss-Hauses: vom Bausparer-Haus zum Geschichtsmuseum
Das Altersdomizil des ersten Bundespräsidenten
Als Theodor Heuss kurz nach dem Ende seiner Amtszeit als Bundespräsident im September 1959 auf den Killesberg zieht, stellt er unmissverständlich klar, dass er dort seine Ruhe haben will. „Des goht euch en Dreck an, wie i wohn!“, ruft er neugierigen Pressefotografen zu. Heuss hat sich das Grundstück auf dem Killesberg gemeinsam mit seiner Frau Elly Heuss-Knapp aus- gesucht, die allerdings schon 1952 verstarb und daher nie dort wohnte.
Gebaut wird das schlichte Haus 1958, nachdem der Bundespräsident die nötigen Finanzen bei der Wüstenrot-Bausparkasse angespart hatte. Vier Jahre später stirbt Heuss in seinem Haus am 12. Dezember 1963.
Von 1964–1971 werden die Räumlichkeiten vom Theodor-Heuss-Archiv genutzt. Ab 1971 wird das Haus privat vermietet, bis es die Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus 1995 kauft, um darin eine Dauerausstellung über Theodor Heuss und Elly Heuss-Knapp einzurichten. Sie wird 2002 eröffnet. Eine vollständig überarbeitete Dauerausstellung eröffnet Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 15. Mai 2023.
Die Einrichtung der Wohnräume
Zahlreiche Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände wurden im Familienarchiv Heuss aufbewahrt. So konnten das Wohn-, Ess- und Arbeitszimmer weitgehend mit der originalen Ausstattung eingerichtet werden. Die Räume dienten zur Lebzeit von Theodor Heuss nicht repräsentativen Zwecken, sondern waren sein privater Lebensbereich. Das Mobiliar besteht aus hochwertigen Möbeln der 1950er Jahre, Familienerbstücken, Designklassikern und Urlaubserinnerungen.
Privatbibliothek und Kunstsammlung
Die Bücher der Bibliothek im Arbeitszimmer stammen aus dem Privatbesitzt und umfassen den historisch-politischen Teil der Sammlung. Die vielen Kunstwerke in den Wohnräumen zeigen das große Kunstverständnis von Theodor Heuss und zeugen von den vielen persönlichen Freundschaften zu Künstlern.