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Zugespitzt. Kanzler in der Karikatur

26. April 2024
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Sonderausstellung im Theodor-Heuss-Haus bis zum 29. September 2024

Zugespitzt. Kanzler in der Karikatur

Die Sonderausstellung mit über 50 Karikaturen von Adenauer bis Scholz im Theodor-Heuss-Haus ist bis zum 29. September 2024 geöffnet. Begleitprogramm mit Führungen und Workshops. Der Eintritt ist frei.


Kohl als Birne, Schmidt als Lotse und Merkel als Mode-Ikone: Die Ausstellung „Zugespitzt. Kanzler in der Karikatur“ zeigt politische Zeichnungen zu den Bundeskanzlern und der Bundeskanzler der westdeutschen Geschichte seit 1945. Sie gibt Einblicke in den Wandel des Humors und die deutsche Zeitgeschichte, und wirft aber gleichzeitig auch die Frage auf, wie weit Satire gehen darf.

 

In der Ausstellung sind 53 Karikaturen von namhaften Zeichnern wie Mirko Szewczuk, Gerhard Haderer, Horst Haitzinger und auch Modedesigner Karl Lagerfeld zu sehen.

 

Die Sonderausstellung ist am 25. April 2024 eröffnet worden und noch bis zum 29. September 2024 im Theodor-Heuss-Haus zu sehen. Der Eintritt ist frei.

 

Das Theodor-Heuss-Haus ist ein passender Ort für diese Ausstellung. „Denn Theodor Heuss hat sich immer wieder mit Karikaturen auseinandergesetzt“, sagte
Thomas Hertfelder, Geschäftsführer der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus bei der Eröffnung. „Regelmäßig las der spätere erste Bundespräsident die Satire-Zeitschrift Simplicissimus und publizierte auch in Buch zu dem Thema.“

 

Die Ausstellung handelt auch von der Biederkeit der Bundeskanzler, so Thomas Hertfelder. Gerade diese Biederkeit fordere die Karikaturisten heraus. Denn die scheinbare Harmlosigkeit der Politiker stehe im Kontrast zu dem was sie tatsächlich tun.

 

„Die Ausstellung ist ein Rundgang durch die westdeutsche Geschichte seit 1949 und nach 1989 durch die gesamtdeutsche Geschichte. Die satirischen Zeichnungen sind eine politische Einordnung in nur einem Bild“, sagte Thorsten Smidt vom Haus der Geschichte in Bonn und Kurator der Ausstellung.  

 

„Karikaturisten sind Seismographen ihrer Zeit“, sagte Thorsten Smidt. „Die Ausstellung beweist wie wahr die damaligen Zuschreibungen und Sichtweisen der Karikaturisten bis heute sind. Karikaturen haben Macht. Sie können dazu beitragen, das öffentliche Bild eines Politikers zu beschädigen, aber auch zu ändern.“

 

Ein Beispiel: Als Helmut Kohl als neugewählter Bundeskanzler in den frühen 1980er Jahren eine geistig-moralische Wende ankündigte, übersetzte der Zeichner Horst Haitzinger diesen übergroßen Anspruch so: Helmut Kohl als ein muskelprotzender, mit heißer Luft gefüllter Ballon, der jeder Zeit platzen könnte.

 

Für ihre Mode und Frisur wurde Angela Merkel zunächst heftig verspottet. Doch während der Finanz- und Wirtschaftskrise änderte sich ihre Darstellung und sie wurde als Krisenmanagerin und Europas Anführerin wahrgenommen.

 

Um der beißenden Satire entgegenzuwirken reagierten die Mitarbeiter der Bundeskanzler mit eigenen Kampagnen und Karikaturen. So machte sich das Team-Kohl die Birnen-Kampagne des Magazins Titanic einfach zu eigenen.

 

„Doch Karikaturisten und Satiriker folgen auch dem Zeitgeist“, sagte Thorsten Smidt. In schrillen Satire-Fernsehsendungen wurde auch bei der Darstellung von Kanzler Gerhard Schröder immer wieder die Grenze des Humors überschritten.

 

Seit Konrad Adenauer stehen (bundes-)deutsche Regierungschefs im Zentrum der Satire. Karikaturistinnen und Karikaturisten kommentieren ihre Politik und ihre Persönlichkeiten. Damit prägen sie das Bild der bisher acht Kanzler und einer Kanzlerin in der Öffentlichkeit – nicht immer zur Freude der dargestellten Charaktere, aber immer mit viel Humor.

 

Pressefotos finden Sie unter www.stiftung-heuss-haus.de/presse

 


Sonderausstellung: Zugespitzt. Kanzler in der Karikatur

Dauer: 26. April bis 29. September 2024
Eröffnung: 25. April 2024, 18 Uhr im Theodor-Heuss-Haus

Theodor-Heuss-Haus (Feuerbacher Weg 46, Stuttgart)
Öffnungszeiten: Di-So 10 – 18 Uhr

EINTRITT FREI
 

 

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