Kommende Veranstaltungen
Update für die Demokratie? Wau Holland, der Computer und die Informationsrevolution der 1980er Jahre
14. September 2022, 18 Uhr
Vortrag von Dr. Matthias Röhr
Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Konrad-Adenauer-Straße 10, Stuttgart
Livestream https://bitbw.webex.com/meet/wlb
Herwart Holland-Moritz (1951–2001), genannt „Wau“, ist der Urvater der deutschen Hackerbewegung. Auf seine Person geht der am 12. September 1981 in West-Berlin gegründete Chaos Computer Club – CCC – zurück, die noch heute bundesweit maßgebliche watch group in Fragen der Computersicherheit. Lange vor dem Internet in seiner heutigen Form, als das Wort „Computer“ allein nach Militär und Kapitalismus klang, sah sich die Hackerszene selbst als Vorhut für den Schutz privater Daten vor Missbrauch, für die kritische Kontrolle staatlicher Überwachung und die freie Verfügbarkeit öffentlicher Informationen.
Der Historiker Matthias Röhr stellt die Biographie Wau Hollands vor. Als maßgebliche Figur auf dem Weg in die digitale Gesellschaft forderte Holland die Schutz- und Freiheitsgarantien des Individuums vor fremdem Zugriff und Bevormundung ein – während seine libertäre Grundhaltung zugleich keine politische oder ideologische Grenze kannte.
Dr. Matthias Röhr forscht an der Universität Siegen zur europäischen Zeitgeschichte der Digitalisierung seit den 1980er Jahren. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die Kultur- und Technikgeschichte der Telekommunikation, insbesondere die Rolle der Computerisierung.
Eine Kooperation mit der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart.
100 Köpfe der Demokratie
Das digitale Projekt „100 Köpfe der Demokratie“ ist ein innovatives Konzept zur Vermittlung von Demokratiegeschichte. Es stellt 100 Frauen und Männer, die in Deutschland für die Demokratie gestritten, sie geprägt und gestaltet haben, in Kurzbiographien vor. Die Plattform bietet keinen abgeschlossenen Kanon, sondern in einem dynamischen Prozess ständig erweitert und umgeschrieben - ähnlich wie die Demokratie selbst. Das Projekt wurde von der AG „Orte der Demokratiegeschichte“ initiiert und von der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus entwickelt.
www.demokratie-geschichte.de/koepfe
Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus
Die Stiftung Bundespräsident Theodor-Heuss-Haus ist eine überparteiliche Stiftung des öffentlichen Rechts. In einer Dauerausstellung erinnert sie im ehemaligen Stuttgarter Wohnhaus von Theodor Heuss an den ersten Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Darüber hinaus widmet sich die Stiftung der zeitgeschichtlichen Forschung und der politischen Bildung. Die Stiftung wird seit 1994 vom Bund mit Mitteln aus dem Haushalt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert.
Pressekontakt
Michael Schoberth
Stiftungskommunikation
Tel. (0711) 95 59 85-14