Sündenfall des Liberalismus? Theodor Heuss und die autoritären Herausforderungen des Jahres 1933
Sündenfall des Liberalismus? Theodor Heuss und die autoritären Herausforderungen des Jahres 1933
29. März 2023, 18 Uhr
Lesung mit Sprecher Götz Schneyder und Dr. Ernst Wolfgang Becker
Württembergische Landesbibliothek
(Konrad-Adenauer-Str. 10, Stuttgart)
Mit der Regierungsübertragung an Adolf Hitler am 30. Januar 1933 stand die Weimarer Republik am Abgrund. In den folgenden Monaten konnte der Nationalsozialismus eine totalitäre Führerdiktatur etablieren. Viele Vertreter einer liberalen Demokratie stellten sich dieser Entwicklung nur halbherzig in den Weg. Auch Theodor Heuss, der sich in den Jahren zuvor kritisch mit der NS-Bewegung auseinandergesetzt hatte, fand keinen klaren Standpunkt. So stimmten er und seine Parteifreunde am 23. März 1933 im Reichstag dem Ermächtigungsgesetz zu, mit dem die parlamentarische Demokratie und die Gewaltenteilung zerstört wurden. Hatte der Liberalismus vor den autoritären Herausforderungen versagt?
Anhand von Briefen, Zeitungsartikeln und weiteren Texten wird der Sprecher Götz Schneyder ein eindrucksvolles Panorama dieses dunklen Schicksalsjahres zeichnen, kommentiert von Ernst Wolfgang Becker.
Götz Schneyder ist Lehrbeauftragter für „Anatomie und Physiologie für Sprecher“ an der Stuttgarter Musikhochschule und unterrichtet Sprechen für Schauspielstudierende an der Akademie für Darstellende Kunst Baden Württemberg in Ludwigsburg. Mit seinem Sprechertrio „sprech & schwefel“ und seiner Band „Die Mobilettes“ bereist er den Süden Deutschlands und sprengt dabei gerne das Format klassischer Lesungen.
Dr. Ernst Wolfgang Becker ist Historiker und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Geschäftsführer bei der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus.
Pressekontakt
Michael Schoberth
Stiftungskommunikation
Tel. (0711) 95 59 85-14