Kolonialismus und Holocaust. Perspektiven aus der Forschung
Vortrag von Dr. Rachel O’Sullivan
Inhalt
Was hat der Holocaust mit dem Kolonialismus zu tun? Seit Jahrzehnten wird in der Wissenschaft über die möglichen Kontinuitäten oder Ähnlichkeiten zwischen Holocaust und kolonialer Gewalt diskutiert. In den letzten Jahren hat sich auf der Grundlage der wissenschaftlichen Debatte ein öffentlicher Streit entzündet, in dem es um Erinnerungskultur, nationale Identität und eine „koloniale Vergangenheitsbewältigung“ geht. Während die einen die Einzigartigkeit des Holocaust betonen, suchen die anderen, neue Erkenntnisse aus dem Vergleich zu ziehen. Wie können die beiden Seiten der Debatte nebeneinander bestehen?
Mit diesem aktuellen und übergreifenden Aspekt wird die Schwerpunktreihe „Deutschland und der Kolonialismus“ abgeschlossen.
Dr. Rachel O'Sullivan ist seit 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) am Zentrum für Holocaust-Studien, Institut für Zeitgeschichte in München. Sie hat 2019 an der University of Edinburgh
in Schottland promoviert. Im Wallstein-Verlag erschien zuletzt der von ihr und Michelle Gordon herausgegebene Sammelband „Colonial Paradigms of Violence: Comparative Analysis of the Holocaust, Genocide, and Mass Killing“ (2022). Derzeit forscht sie zu Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen dem Kolonialismus und der nationalsozialistischen Inklusions- und Exklusionspolitik in Polen.
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